August Hermann Francke war ein deutscher Theologe und Pädagoge. Er wurde am 22. März 1663 in Lübeck geboren und starb am 8. Juni 1727 in Halle (Saale).
Francke studierte Theologie in Kiel und Leipzig und wurde 1685 als Professor für griechische Sprache an die Universität Halle berufen. Neben seiner akademischen Tätigkeit gründete er verschiedene Bildungseinrichtungen, darunter die Lateinschule in Glaucha, eine Armen- und Waisenschule sowie später das Waisenhaus in Halle.
Francke war ein wichtiger Vertreter des Pietismus, einer reformatorischen Strömung innerhalb des Christentums, die einen persönlichen Glauben und eine intensive Gottesbeziehung betonte. Er setzte sich für soziale Gerechtigkeit ein und engagierte sich in der Bildung und Erziehung von benachteiligten Kindern.
Das von Francke gegründete Waisenhaus in Halle wurde zu einem Modell für soziale Einrichtungen in ganz Europa. Dort wurden Waisenkinder nicht nur versorgt, sondern auch erzogen und ausgebildet. Francke führte innovative pädagogische Methoden ein und betonte die Bedeutung praktischer Fähigkeiten und lebensnaher Bildung.
August Hermann Francke hatte einen großen Einfluss auf die protestantische Bildungstradition und gilt als Wegbereiter der Volksschule. Seine pädagogischen Ideen und seine Sorge für benachteiligte Kinder prägten das Bildungssystem weit über seine Zeit hinaus.
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